30.04.2020 – Lehrerin: Innen & Außen

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Vom 20.03.2020:

Selbsteingeständnis

Klar kam die Zeit für mich persönlich eigentlich genau richtig – ich bin erschöpft. Schon seit Januar merke ich es täglich. Ich habe mich gefreut und mir vorgenommen, die Zeit bis nach Ostern zu genießen und auf mich zu achten, mir Ruhezeit zu gönnen mich und mein Leben zu ordnen.  Mein Zuhause noch ein Stück schöner machen.

Aber trotzdem fühlen sich für mich diese ganzen Einschränkungen eine Woche nach der Einführung manchmal nicht mehr richtig an.  Das kann ich aber nicht laut sagen, denn dann gelte ich als unsolidarisch. Ich frage mich, was denkbare andere Lösungen gewesen wären, aber auch dafür würde ich komisch angeschaut werden.

 

Und da draußen?

Erschreckend die Nachrichten, sie verbreiten Angst. In Spanien gibt es so viele Tote, dass diese nun schon in Eishallen bis zur Bestattung gekühlt werden müssen. Viele Menschen sterben einsam ohne ihre Familien an ihren letzten Tagen sehen zu können, manche Angehörige wissen nicht, wo ihre Verwandten begraben wurden, es gibt anonyme Massengräber….

Das will man alles nicht! Es sind wirklich schlimme Nachrichten und ich fühle mit den Menschen, die sowas nun erleben müssen!

Aber ich empfinde es trotzdem auch in großen Teilen als sehr abstoßend, wie wir, die reichen Länder Europas, auf einmal alles tun, um uns vor dieser Gefahr zu schützen und alles andere drum herum zu vergessen…. Wir drehen uns gefühlt nur noch um uns, sodass wir die anderen wichtigen Themen dieser Zeit, wie zum Beispiel die grausamen Bedingungen, unter denen die Flüchtlinge seit Jahren leben, vergessen…

 

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