Landfermann zum 9.November 1938

Vor mehr als 80 Jahren, am 9. auf den 10. November 1938, brannten die Synagogen; es war ein großes Pogrom – die so genannte Reichspogromnacht.  Die Synagogen brannten in Duisburg, wie in ganz Deutschland.

In Duisburg stand die Synagoge an der Junkernstraße in Flammen, Rabbiner Manass Neumark wurde von den Nazi-Horden aus seiner Wohnung gezerrt und in „Schutzhaft“ genommen. Auch in Ruhrort und Hamborn brannten vor 80 Jahren die Synagogen. In der gesamten Stadt wurden Wohnungen jüdischer Bürger verwüstet, Juden misshandelt, verhaftet oder getötet.

In ganz Deutschland setzten von Partei und NS-Staat organisierte Schlägertrupps jüdische Geschäfte und Gotteshäuser in Brand. Es ist der Tag, an dem tausende Juden misshandelt, verhaftet und/oder ermordet wurden – oder in Folge der Gewalttaten starben. Spätestens an diesem Tag konnte jeder in Deutschland sehen, dass Antisemitismus und Rassismus bis hin zu Totschlag und Mord staatsoffiziell geworden waren. Diese Nacht war das offizielle Signal zum größten Völkermord in Europa.

In jedem Jahr begleiten Duisburger Schulen die Gedenkfeier im Rathaus und den Schweigegang zum Standort der ehemaligen Synagoge.

2023 haben Schüler*innen der Q2 andere Schüler*innen und Lehrkräfte zu den Stolpersteinen in unserer Schulumgebung geführt und die Schicksale der Betroffenen erzählt. Außerdem sind unsere Schüler*innen am Schweigegang am Abend vom Rathaus zum Ort der ehemaligen Synagoge beteiligt – wie jedes Jahr.

2021 gestalteten Schüler*innen unserer Schule die offizielle Gedenkfeier der Stadt Duisburg zur Erinnerung an die Schrecken der Pogromnacht am 9.November 1938 mit – hier die beeindruckende Dokumentation.

Update 7.11.2022:

Jetzt auch mit der Videopräsentation

Update 10.11.2021:
Artikel in der NRZ/WAZ vom 10.11.2021
Update 9.11.2021 abends: Fotos im Artikel unten

Zur Gedenkfeier haben Schüler*innen der Jahrgangsstufe EF gemeinsam mit Frau Basha, Frau Heinrich, Frau Inhoffen und Herrn Martini eine Hör-Collage entwickelt. Durch umfangreiche Recherchen im Rahmen des Geschichtsprojekts „Als ich in meiner Heimat zum Fremden und Verfolgten wurde…“ sind die Schüler*innen dem Leben des Duisburger Juden, Leon Jessel, intensiv nachgegangen, um aus unterschiedlicher Perspektive mit eigenen Wortbeiträgen über seine Erlebnisse, insbesondere seine Verfolgung während der NS-Zeit zu berichten.

Die Gedenkfeier fand in der Jüdischen Gemeinde Duisburg statt. Und es war wirklich sehr beeindruckend – ganz großen Dank an alle Beteiligte – Schüler*innen und  Lehrer*innen – hier Bilder vom 9.11. abends, auch vom Schweigemarsch und der Abschlussfeier.

Illustriert wurden zusätzlich wichtige Lebensstationen von Leon Jessel. Zu sehen sind Bleistiftzeichnungen und Radierungen von Schüler*innen aus den  Kunstkursen von Frau Tromnau der Jahrgangsstufe Q1, die zum einen in der audio-visuellen Präsentation auf der Gedenkfeier am kommenden Dienstag, zum anderen auch in einer Ausstellung auf dem Flur vor dem Sekretariat, zu sehen sind. Hintergrundinformationen erhalten Besucher*innen dort anhand von QR-Codes neben der Beschriftung unter den Bildern.

Die gesamte Videopräsentation  ist hier vollständig  abrufbar. 

Gesine Tromnau

 

PS:

Der 9. November 1938 ist aber nicht der einzige Tag, der eine besondere Bedeutung in der deutschen Geschichte hat. Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer, und dieser Tag ist fest mit der Friedlichen Revolution der Jahre 1989 und 1990 verbunden, die letztendlich in der Deutschen Wiedervereinigung mündete.

 

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