Besuch aus Argentinien – ein Austausch mit Folgen !

Argentinische Kultur beflügelt unseren Spanisch Unterricht

Wir hatten das Glück ein halbes Jahr Besuch von Cecilia Villafañe, einer Lehrerin aus Argentinien an unserer Schule zu haben. 4 Stunden die Woche nahm sie an unserem Spanischunterricht der Klasse 8e von Frau Küpper teil.

Ihre Präsenz verdankten wir einem Stipendium des Pädagogischen Austauschdienstes.

In diesem Bericht werde ich nicht nur über den Austausch schreiben, sondern auch ein wenig über das argentinische Schulsystem und über kulturelle Unterschiede plaudern.

Im Rahmen des Austauschs empfingen wir nicht nur Cecilia in unserem Spanisch Unterricht, sondern sie stellte auch den Kontakt zwischen ihrer Klasse und unserem Spanischkurs her. Cecilia unterrichtet an einer deutschen Schule in Buenos Aires u.a. Deutsch und hat dort eine eigene Klasse.

Wir tauschten uns mit ihrer Klasse über Sehenswürdigkeiten, Städte und nicht zu vergessen unsere Interessen aus, wobei wir unsere Mails auf Spanisch verfassten und die Schüler*innen aus Argentinien auf Deutsch. In einer Projektarbeit erstellten die argentinischen Schüler*innen auf Deutsch Broschüren über verschiedene Stadtviertel in Buenos Aires und wir auf Spanisch über Duisburg. Über Padlet konnten wir uns dann die Broschüren anschauen und durch Fotos und Texte Eindrücke von der jeweiligen Stadt bekommen. Buenos Aires hat uns sehr gefallen!

Es hat viel Spaß gemacht mit Kindern auf der anderen Seite der Welt zu interagieren 😊

In einem Interview am Ende ihres Aufenthalts konnte ich Señora Villafañe zu ihren Erfahrungen und ihren Beobachtungen während des halben Jahres in Deutschland und an unserer Schule befragen.

Ihre argentinischen Schüler*innen selbst nennen sie „Cici“, ein völlig normaler Umgang zwischen Schüler*innen und Lehrer*innen an argentinischen Schulen.

Es wird geduzt und sich mit dem Namen oder sogar, mit einem Spitznamen angesprochen.

Bei uns undenkbar, doch vielleicht auch besser so?!

Cecilia Villafañe beschreibt den Alltag an ihrer Schule und insgesamt in Buenos Aires als laut und hektisch, weshalb sie die Ruhe und gefasste Stimmung an unserer Schule und in den Straßen Duisburgs begeistert.

Was sie, wie sie beschrieb, etwas schade findet, ist die allgemeine Distanz zwischen den Menschen untereinander in Deutschland.

In Argentinien sind die Menschen laut Cecilia Villafañe deutlich offener, herzlicher und weniger distanziert.

Wir stellten schnell fest, dass wir absolut unterschiedliche Schulsysteme besitzen.

In Argentinien können Prüfungen beliebig oft wiederholt werden (man kann nicht sitzen bleiben, sondern muss Prüfungen des jeweiligen Fachs einfach so oft wiederholen, bis man besteht!), es gibt an ihrer Schule keine Hausaufgaben und es befinden sich ca. 40 Kinder in einem Klassenverband, mit Ausnahme der Privatschulen in Argentinien, dort befinden sich 25 Kinder in einem Klassenverband (die Privatschulen kosten aber relativ viel Geld). Anders als in Deutschland gehen alle Kinder gemeinsam in eine Schule, es gibt keine verschiedenen Schulformen (außer privat und öffentlich).

Auch die Notenvergabe der Schüler*innen unterliegt einem anderen System, so gibt es eine Punkterteilung von 1 bis 10, wobei 1 für sehr schlecht steht und 10 für sehr gut.

Darüber hinaus schenkt man diesen Punkten auch nicht den Wert, den die Noten bei uns bspw. besitzen, da man nach dem Abschluss unabhängig von seinen Noten alles studieren kann, was man möchte. Man muss nur bestanden haben.

Während ihres Aufenthalts in Deutschland brachte uns Cici auch die argentinische Kultur näher, z.B. erzählte sie uns von ihrer Lieblingstradition namens „Asado“ (so etwas wie Grillnachmittag). In Argentinien ist es in vielen Familien Tradition sich sonntags mit seinen Liebsten zu treffen und gemeinsam zu speisen, überwiegend gegrilltes Rind. Das Grillen zieht sich oft über den ganzen Tag und ist seeeehr fleischlastig.

Hier in Deutschland hat Cici das frisch gebackene Brot und die salzige Brezel für sich entdeckt, erzählte sie freudig.

Besonders beeindruckt ist sie von den Städten Köln, Dresden, Aachen und Berlin.

Sie würde jederzeit wieder nach Deutschland reisen.

Es hat mir sehr gefallen mich mit der freundlichen und offenen Cici zu unterhalten und ich danke meiner Schule, dass sie diesen Austausch ermöglicht hat.

Leni Su Keser, 8e

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