Am letzten Schultag vor den Herbstferien fand erstmalig eine interreligiöse Segensfeier am Landfermann-Gymnasium statt. Mit dieser Feier wurde zugleich die frisch renovierte Aula zum ersten Mal für eine größere Schüler*innenveranstaltung genutzt und eingeweiht.
Beteiligt waren die drei monotheistischen Weltreligionen Judentum, Islam und Christentum.
Neben unseren langjährigen Partnern bei der Durchführung unserer Schulgottesdienste (Pfarrer Korn von der Salvatorkirche und Pater Hermann von der Karmelkirche) konnten wir zu unserer Freude mit David Geballe (Oberrabbiner der Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim-Oberhausen) und Rabeya Müller (Imamin der liberalen Muslimischen Gemeinde Rheinland, Köln) auch zwei Geistliche der beiden nicht-christlichen Weltreligionen bei uns begrüßen.
Vorbereitet wurde die Feier von Frau Kaddor, Frau Inhoffen und Herrn Sin, sowie von verschiedenen Religionskursen der Jahrgangsstufen 6, 8 und 9.
Das große Thema der Feier war die Coronapandemie und die sich aus ihr ergebenden Erfahrungen, Gedanken und Wünsche der Schüler*innen. Nach der Begrüßung durch Herrn Haering und Frau Inhoffen wurden aus allen Religionskursen sehr beeindruckende Schülertexte, teils in Gedichtform, zu folgenden Leitfragen vorgetragen:
- Wie hast du die Zeit während der Pandemie erlebt?
- Welche Ängste und Hoffnungen haben dich begleitet/begleiten dich?
- Welche Rolle spielt(e) Gott in der Zeit? Welche Rolle hat Religion oder Spiritualität gespielt?
- Welche Strategien hast du dir in dieser Zeit erarbeitet, um Schwierigkeiten zu bewältigen?
- Welche Wünsche für die Zukunft hast du?
Ausgehend von diesen Fragen, die sich mit Ängsten, Hoffnung und Zukunft beschäftigen, hatten die beteiligten Geistlichen passende Texte ihrer Religionen zum gemeinsamen Stammvater Abraham ausgesucht, die anschließend vorgetragen wurden.
Unterbrochen wurden die Textlesungen durch meditative Musik, die den Zuhörern die Möglichkeit gab, sich noch einmal ganz individuell mit dem Gehörten auseinanderzusetzen.
Zum Abschluss segneten Herr Geballe und Pater Hermann die Anwesenden. Da ein Segen im christlich-jüdischem Sinn im Islam unbekannt ist, rezitierte Imamin Müller anschließend die 1. Sure des Korans in arabischer Sprache. Für die anwesenden jüdischen und christliche Schüler*innen folgte eine Übersetzung dieser Sure ins Deutsche. Mit guten Wünschen für die anstehenden Herbstferien endete die interreligiöse (Segens)feier, die sicherlich nicht die letzte am LfG gewesen ist.
Uwe Sin