09.04.2021 – Schülerin, 9. Klasse: „Corona, Corona – Mach‘ die Fliege“

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Bei uns weht der Wind den Müll, der aus dem Mülleimer rausguckt, durch die Straßen. Manchmal frage ich mich, warum der Wind jede Art von Müll durch die Lüfte woanders hinfliegen lässt, aber Corona noch nicht mitgenommen hat.

Jeder hat zu diesem Zeitpunkt hoffentlich eine relativ passende Möglichkeit gefunden, um diese Zeit überstehen zu können.

Manchen Menschen würde ich gerne gehörig mal meine Meinung geigen, doch – so von einem Maskengesicht zum anderen – traue ich mich nicht. Ich könnte mich stundenlang über das Verhalten anderer aufregen, und das nur, weil sie etwas machen, worauf ich im Moment verzichte. So von wegen „nach mir die Sintflut“.

Ich gönne jedem einen Kontakt mehr, eine Umarmung mit einem Liebsten und einen Tag, der sich nach Urlaub anfühlt.  Doch könnten wir uns nicht alle darauf einigen, nur die Personen zutreffen, die uns am wichtigsten sind? Um in näherer Zukunft wieder unser Leben zurück zu bekommen?

Ich höre gerne das Lied „Bye Bye“ von Sarah Connor, weil ich mich verstanden fühle.

Mit dem Lockdown verbrachten wir unser Leben nur zuhause. Dort versuchte man, ganz viel Sport zu machen, sich auf die Schule zu konzentrieren und ein harmonisches Zusammenleben zu erreichen.

Doch was ist, wenn es zuhause nur so kracht, man die Schule aus den Augen verliert, weil sich der Kopf mit anderen Gedanken beschäftigt – und der Sport nicht im Vordergrund steht?

Muss man sich schlecht fühlen?

Nein, wir sind alle nur Menschen.

Ich schreibe diese Zeilen und weiß genau, dass ich eine dieser Personen bin, die sich schlecht fühlen, und ich mich gerade wie in einer Selbsttherapie befinde. Ich führe mindestens einmal am Tag ein Selbstgespräch, dass es überhaupt nicht schlimm ist, manchmal nicht alle Punkte auf der To do- Liste abzuhaken, nicht immer einen Spaziergang zu machen, damit die Smartwatch einem gratuliert. Man muss auch nicht jeden Tag ein Home- Workout machen, damit man bloß nicht einrostet.

Man sollte sich lieber dafür loben, dass man versucht, das Beste draus zu machen, selbst wenn die Motivation mit einem Stück Schokolade kommt und geht.

Irgendwann wird es besser, aber nur, wenn wir uns in den Monaten, in denen wir uns noch zusammenreißen müssen, zusammenreißen.

Ich sage das nicht gerne, aber wir sind noch lange nicht fertig – Corona. Nur zusammen können wir das schaffen.

Und bis dahin überstehen wir diese Zeit, ob mit einer Tafel Nervennahrung täglich oder eben nicht.

 

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